„Wir arbeiten für den Erfolg unserer Kunden“ ist das Leitbild der Stadler + Schaaf Mess- und Regeltechnik GmbH, die sich in den letzten dreißig Jahren zu einem der führenden Anbieter kompletter Lösungen im Bereich Mess- und Regeltechnik, Elektrotechnik und Automationen entwickelt hat. Vor 4 Jahren hat das Unternehmen ein Grundstück mit bereits bestehendem Gebäudekomplex in der Europa-Allee 5 in 49685 Emstek gekauft. Dabei ist der Service-Stützpunkt Emstek nur einer von insgesamt 26 Standorten in Deutschland und Österreich. Dieses große Netz aus Niederlassungen und Stützpunkten soll vor allem kurze Wege zu den Kunden und schnelle, effiziente Reaktionen bei unvorhergesehenen Anforderungen sowie ein flexibles Umsetzen der Anforderungen des Marktes ermöglichen.
Der Dienstleister ist breit aufgestellt: Stadler + Schaaf ist in den Branchen Pharmazie und Biotechnologie, Wasserversorgung und Abwasser, Nahrungsmittelindustrie, Automobilindustrie, Anlagenbau, Öl und Gas, Chemie und Petrochemie, Energie, Kerntechnik sowie in der Papierindustrie tätig. Die nationalen und internationalen Kunden aus diesen Branchen werden entweder mit elektro-, mess- und regeltechnischen Ausrüstungen und Automatisierungssystemen oder im mechanischen Bereich durch Planung, Fertigung, Montage und Instandhaltung der Anlagen unterstützt. Das Leistungsangebot umfasst also alles von der Planung über die Montage und die Inbetriebnahme bis hin zum Service. Im Bereich des Kraftwerk- und Industrieservices werden seit 2015 sogar ganzheitliche Lösungen „aus einer Hand“ angeboten. Dies beinhaltet die Konzepterstellung, das Engineering (sprich das Ingenieurwesen), die Fertigung, Montage und Inberiebnahme, verschiedene Services sowie Stillegungs- und Rückbauplanung von nuklearen Kraftwerken inklusive der Ausführung vor Ort. So ist Stadler + Schaaf besipielsweise in jedem Kernkraftwerk in Deutschland vertreten.
Insgesamt beschäftigt das Unternehmen mehr als 1.100 Mitarbeiter. Zum Vergleich: Vor 20 Jahren waren es nur rund 350 Angestellte.
Am Standort Emstek sind aktuell insgesamt fünfzig Mitarbeiter beschäftigt, von denen aber nur fünfzehn ihren Arbeitsplatz direkt im ecopark haben. Die anderen Beschäftigten sind auf den verschiedenen Baustellen unterwegs.
Wie auch schon bei vorherigen Unternehmensbesuchen erfuhr die Führungsebene der Gemeinde Emstek auch bei S + S, dass das Unternehmen sehr mit dem in Deutschland herrschenden Fachkräftemangel zu kämpfen hat. Niederlassungsleiter Michael Nickel sagte, ihm fehlten vor allem Elektromonteure, die reisebereit seien und Montagen in Norddeutschland bis hin zum nördlichen Ruhrgebiet und Frankfurt an der Oder auf sich nähmen. Laut Nickel liege das Problem aktuell nicht darin, Projekte zu generieren, sondern die Projekte auszuführen. Die Personallage sei derzeit so angespannt, dass dieses selbst durch die Kooperation mit „Verleihfirmen“ nicht mehr auszugleichen sei und Aufträge aufgrunddessen teilweise abgelehnt werden müssen.
An seinen 26 Standorten hat S + S aktuell ca. 80 freie Stellen zu besetzen. Am Standort Emstek werden Techniker/Ingenieure für Prozessautomaten, Facharbeiter für Eletrotechnik/ Automatisierung/EMSR und Bauleiter im Bereich EMSR-Technik gesucht. Außerdem sollen zum 01.09.2020 wieder Elektroniker für Automatisierungstechnik ausgebildet werden. Laut Nickel sei es jedoch nicht nur äußerst schwierig, Personal zu finden, sondern auch die freien Ausbildungsplätze zu besetzen. Selbst nach dem Auftritt der Stadler + Schaaf Mess- und Regeltechnik GmbH auf der Jobmesse Oldenburger Münsterland in Vechta im August letzten Jahres sei die Anzahl der Bewerbungen an einer Hand abzuzählen gewesen, berichtete Nickel Bürgermeister Fischer und den Amtsleitern der Gemeinde Emstek. Obwohl am Service-Stützpunkt in Emstek ein eigener Lehrlingsbereich mit Werkstatt und in Zusammenarbeit mit der Lehrlingswerkstatt am Hauptsitz in Offenbach/Queich viele verschieden ausbildungsbezogene Lehrgänge geboten werden, gäbe es kaum Interessenten.
Schließlich wurde deutlich, dass auch hier der akute Fachkräftemangel das Unternehmen hindert, zu expandieren.
Text und Foto: Gemeinde Emstek - Linda Eckhoff
