Emsteks Bürgermeister Michael Fischer und der Erste Gemeinderat Reiner kl. Holthaus konnten vor wenigen Tagen wieder einen Förderbescheid aus dem „KMU-Programm“ des Landkreises Cloppenburg überbringen: David von der Gathen freute sich sehr über die finanzielle Unterstützung für die VoGaH GmbH.
Der Landkreis Cloppenburg bietet in Kooperation mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden seit 2014 ein eigenes Förderprogramm an. Daraus werden kleinen und mittleren Unternehmen zur Durchführung von betrieblichen Investitionen nichtrückzahlbare Zuschüsse gewährt. Die Wirtschaftsförderung des Landkreises Cloppenburg begleitet dieses Verfahren. Ziel ist es, Arbeitsplätze in den Städten und Gemeinden zu schaffen, zu sichern und die Eigenkapitalbasis von Gründern, kleinen Unternehmen und Nachfolgeunternehmen zu stärken.
David von der Gathen gründete das junge Unternehmen im Jahr 2021, welches in der Industriestraße in Emstek ansässig ist und derzeit acht Mitarbeiter beschäftigt. Die VoGaH GmbH hat ihre Schwerpunkte im Bereich Gehäuse- und Steuerungsbau sowie der Lohnfertigung. Nach der Gründung war das Dienstleistungsunternehmen zunächst auf den Gehäusebau für den Agrarbereich spezialisiert, in den vergangenen drei Jahren entwickelte es sich zu einem Komplettdienstleister weiter: Die Kernkompetenzen liegen bei der Gerätemontage und dem Steuerungsbau, abgerundet wird das Leistungsprofil durch Logistik und Materialmanagement.
Die Verwaltungsspitze aus Emstek interessiert sich jedoch nicht nur für Strukturen, Abläufe und Prozesse der örtlichen Unternehmen. Für sie ist es auch von besonderer Bedeutung, von Herausforderungen und Problemen, aber auch von Wünschen und Verbesserungsvorschlägen der Verwaltung und Politik zu erfahren, da nur so das Miteinander von Gemeinde und Unternehmen stetig verbessert werden kann – denn wie sagte einst der Dichter Johann Wolfgang von Goethe: „Man gewinnt immer, wenn man erfährt, was andere von uns denken“.
Aus diesem Grund wollten sie im Rahmen ihres Besuches vom Geschäftsführer wissen, welche Herausforderungen sie in Ihrem Geschäftsbereich sehen und was sie sich seitens der Gemeinde Emstek wünschen würden:
Frage 1: Wie ist die Situation in Eurer Branche aktuell? Was ist momentan ein großer Vorteil und was ein Nachteil?
Wir blicken mittlerweile vorsichtig optimistisch in die Zukunft unserer Branche, dem Maschinenbau, was wir nicht zuletzt nicht nur im Auftragsbestand, sondern auch im Auftragseingang sehen.
Frage 2: Vor welchen Herausforderungen wird Euer Unternehmen in den nächsten 5 Jahren stehen?
Die wohl größte Herausforderung ist der Fachkräftemangel. Das spüren auch wir sehr.
Die Lieferketten entspannen sich zwar merklich, jedoch liegen die Frachten derzeit noch auf einem sehr hohen Niveau. Diese Preise können wir den Kunden nicht immer weitergeben.
Frage 3: Was verbindet Euer Unternehmen und Euch persönlich mit der Gemeinde Emstek?
Ich bin ein Emsteker Jung`. Bis auf einer kurzen Unterbrechung von 5 Jahren lebe ich mein ganzes Leben schon in dem schönen Ort. Die Frage des geeigneten Standortes für unser Unternehmen (ggf. andere Gemeinden) stellte sich uns überhaupt nicht. Wir haben in Emstek ideale Voraussetzungen, auch infrastrukturtechnisch, um weiterhin erfolgreich zu sein und um zu wachsen.
Frage 4: Was erwartest du von Politik und Verwaltung der Gemeinde Emstek?
Wir erwarten wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen, wie faire Steuersätze, transparente Vorschriften, um es uns Unternehmern zu erleichtern zu wachsen und um Arbeitsplätze in der Gemeinde anzusiedeln.
Weiterhin muss auch in die Infrastrukturentwicklung investiert werden, konkret meinen wir die digitale Infrastruktur (schnelles Internet).
Die Politik und Verwaltung sollten Unternehmen auch weiterhin in ihren Bemühungen unterstützen, regionaler Partner zu werden und regionale Ressourcen zu nutzen. Dies kann durch Netzwerke, Messen und Veranstaltungen geschehen, die den Austausch zwischen Unternehmen fördern.
Frage 5: Du hast einen Wunsch frei: Was würdest du in Deutschland einführen, abschaffen oder verändern?
Senkung der Steuern und Bürokratieabbau, um das Abwandern der Unternehmen aus Deutschland heraus entgegenzuwirken.
Foto v. l.: Bürgermeister Michael Fischer, David von der Gathen, Melanie Gericke, Erster Gemeinderat Reiner kl. Holthaus
Text und Foto: Eckhoff