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Emsteker Betriebe im Fokus

Emsteker Betriebe im Fokus – Bürgermeister Michael Fischer und Amtsleiter zu Besuch bei der Mjko GmbH in Westeremstek

Kürzlich war Emsteks Bürgermeister Michael Fischer gemeinsam mit dem Ersten Gemeinderat Reiner kl. Holthaus und Bauamtsleiter Franz-Josef Rump zu Besuch bei der Mjko GmbH in Westeremstek.

Aber wer oder was ist „Mjko“ eigentlich? Die Mjko GmbH ist aus dem Zusammenschluss verschiedener Pilzbetriebe gewachsen. Dazu gehörte unter anderem die ehemalige „Weiße Köpfe Vertriebsgesellschaft mbH“, die vielen Emstekerinnen und Emstekern ein Begriff sein dürfte. Der neue Name lässt sich dabei von der Mykologie, der Wissenschaft von den Pilzen ableiten. Seit dem 01.01.2024 werden Kräfte und Expertise hier gebündelt und durch die Leidenschaft für Pilze vereint. Genau diesen Zusammenschluss nahmen Bürgermeister Fischer und seine Kollegen zum Anlass, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen:

„Zwischen Leber und Milz passt immer noch ein Pilz“, so steht es auf einem großen Bild geschrieben, als Bernd Böging, Joachim Wulfers und Sarah Maria Bockhorn die Gäste aus dem Rathaus am Standort in Westeremstek in Empfang nehmen durften. Wulfers und Böging führen den ursprünglich familiären Pilzbetrieb mit den Farmen in Westeremstek und Hoheging nun schon in 2. Generation. Die Gründung erfolgte bereits im Jahr 1996.

Im Angebot hat die Mjko GmbH sowohl braune + weiße Champignons und Portobello (großgewachsene Riesenchampignons) als auch Edelpilze wie Kräuterseitlinge, Austernseitlinge und Shiitake. All diese Speisepilze sind dabei handgepflückt und bio-zertifiziert. Aus dem regionalen Anbau kann an 365 Tagen geerntet werden, womit gezielt auf alle Kundenwünsche – vom Einzelhandel über Bio-Fachhändler bis hin zu Anbietern von Kochboxen – eingegangen werden kann.

Auch der Produktionskreislauf ist im Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit eine runde Sache: Die Pilzzucht findet in einem ökologischen und geschlossenen Kreislauf statt, indem alle Bestandteile nachhaltig genutzt werden. Alles beginnt mit dem Bio-Substrat, welches im Substratwerk in der Garther Heide aus Hühnermist und Stroh selbst produziert und anschließend mit sogenannter Pilzbrut gemischt wird. Dann wird in den einzelnen Farmen durch Beeinflussung der Umgebungstemperatur ein Herbsteinbruch simuliert. Anschließend reifen die Pilze innerhalb weniger Tage. Die Ernte erfolgt ausschließlich per Hand und direkt in die Verkaufsverpackungen. Schnellstmöglich erfolgt dann der Transport zu den Kunden, um Lieferketten bewusst kurz zu halten. Das abgeerntete Substrat wird an regionale Zulieferer zurückgegeben und von diesen auf die Felder ausgebracht. Aus dem Stroh des nachwachsenden Getreides kann wiederum neues Substrat hergestellt werden und der Kreis schließt sich.

Wie die Gäste aus dem Rathaus von Bernd Böging erfuhren, sind Champignons noch immer der Klassiker unter den Pilzen und das meistverkaufte Produkt. Doch auch die Edelpilze erfahren immer mehr Beliebtheit, da Pilze insgesamt immer besser in die aktuellen Ernährungstrends der Gesellschaft passen würden. Sie sind nicht nur nachhaltig und reich an Nährstoffen wie Kalzium und Magnesium, sondern auch kalorienarm und verfügen über einen hohen Eiweißgehalt. Durch ihren herzhaften Geschmack und die fleischähnliche Textur sind Pilze darüber hinaus eine großartige Fleischalternative. Ihr Know-how über die Zubereitung und die Verarbeitung der verschiedenen Pilzsorten sowie verschiedene Rezeptideen teilt die Mjko GmbH über ihre Homepage (www.mjko.de) und die Social Media Kanäle mit Kunden und Pilzfans.

Die Verwaltungsspitze aus Emstek interessiert sich jedoch nicht nur für Strukturen, Abläufe und Prozesse der örtlichen Unternehmen. Für sie ist es auch von besonderer Bedeutung, von Herausforderungen und Problemen, aber auch von Wünschen und Verbesserungsvorschlägen der Verwaltung und Politik zu erfahren, da nur so das Miteinander von Gemeinde und Unternehmen stetig verbessert werden kann – denn wie sagte einst der Dichter Johann Wolfgang von Goethe: „Man gewinnt immer, wenn man erfährt, was andere von uns denken“.

Aus diesem Grund wollten sie im Rahmen ihres Besuches von Bernd Böging und Joachim Wulfers wissen, welche Herausforderungen sie in Ihrem Geschäftsbereich sehen und was sie sich seitens der Gemeinde Emstek wünschen würden:

 

Frage 1: Wie ist die Situation in Eurer Branche aktuell? Was ist momentan ein großer Vorteil und was ein Nachteil?

„Die Branche hat mit stark steigenden Kosten in allen Bereichen zu kämpfen. Ein Vorteil ist, dass das Produkt „Pilz“ vom Verbraucher sehr gut angenommen wird. Nachteilig ist, dass Produzenten aus dem Ausland aufgrund niedrigerer Sozialstandards günstiger produzieren können und nach Deutschland liefern.“

 

Frage 2: Vor welchen Herausforderungen wird Euer Unternehmen in den nächsten 5 Jahren stehen?

„Eine Herausforderung wird sein, weiterhin zu akzeptablen Kosten in Deutschland zu produzieren und die extremen bürokratische Hürden in Deutschland zu meistern“

 

Frage 3: Was verbindet Euer Unternehmen und Euch persönlich mit der Gemeinde Emstek?

„Das Unternehmen wurde in Emstek gegründet und viele der Gesellschafter und Mitarbeiter wohnen in Emstek. Zusätzlich verbinden uns viele Geschäftsbeziehungen mit Lieferanten, Baufirmen und Handwerkern aus der Gemeinde. “

 

Frage 4: Was erwartest du von Politik und Verwaltung der Gemeinde Emstek?

„Wir erwarten, dass ein positives Investitionsklima für Unternehmen herrscht, damit die Gemeinde auch für die Zukunft sichere Arbeitsplätze bietet.“

 

Frage 5: Du hast einen Wunsch frei: Was würdest du in Deutschland einführen, abschaffen oder verändern?

„Die bürokratischen Auflagen haben in Deutschland mittlerweile in allen Bereichen des unternehmerischen Handelns ein Maß angenommen, was fast nicht mehr zu handhaben ist. Dies würden wir gerne ändern, wobei die letzten Jahre gezeigt haben, dass das wohl ein frommer Wunsch bleiben wird.“

 

Foto (v. l.): Erster Gemeinderat Reiner kl. Holthaus, Sarah Maria Bockhorn (Bauwesen), Bernd Böging (Geschäftsführer), Isabel Bilstein-Jöring (Marketing), Joachim Wulfers (Zucht), Franz-Josef Rump, Bürgermeister Michael Fischer

 

Text und Fotos: Gemeinde Emstek (Eckhoff)

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